- Offizieller Beitrag
Das Toppen ist eine weit verbreitete Technik, um das Wachstum von Cannabis-Pflanzen zu kontrollieren und zu fördern. Dabei wird die Spitze des Hauptstamms abgeschnitten, um das Wachstum von Seitentrieben zu stimulieren und die Pflanze buschiger zu machen. Diese Methode kann den Ertrag erhöhen, indem sie mehr Blütenstellen schafft, während sie gleichzeitig das Höhenwachstum begrenzt.
Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie man eine Cannabis-Pflanze richtig toppt:
1. Vorbereitung
- Werkzeuge: Stelle sicher, dass du saubere, scharfe Werkzeuge zur Hand hast, wie eine kleine Schere oder einen scharfen Schnittmesser. Sauberkeit ist wichtig, um die Pflanze vor Infektionen oder Krankheiten zu schützen.
- Gesunde Pflanze: Die Pflanze sollte gesund sein und eine stabile Wachstumsphase erreicht haben. Es ist ratsam, das Toppen während der vegetativen Phase durchzuführen, wenn die Pflanze mindestens 4-6 Internodien (Abstände zwischen den Blättern) gebildet hat.
- Hervorragende Bedingungen: Die Pflanze sollte genügend Licht, Nährstoffe und Wasser haben, um nach dem Toppen gut heilen und weiter wachsen zu können.
2. Der richtige Zeitpunkt für das Toppen
- Wachstumsphase: Toppen sollte während der vegetativen Phase durchgeführt werden, wenn die Pflanze noch wächst und sich gut regenerieren kann. Der ideale Zeitpunkt ist, wenn die Pflanze mindestens 4-6 Internodien (Verzweigungen) hat.
- Nicht zu früh, nicht zu spät: Toppen zu früh, wenn die Pflanze zu klein ist, könnte ihre Entwicklung behindern. Toppen zu spät, wenn die Pflanze schon zu groß ist, könnte den Ertrag nicht mehr so effektiv steigern. Der Zeitpunkt variiert je nach Sorte und Anbaubedingungen, aber in der Regel wird 3-4 Wochen nach dem Keimen empfohlen.
3. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Toppen
- Wähle die Spitze: Suche die oberste Spitze der Pflanze, die als Hauptstamm fungiert. Dies ist der Trieb, der am höchsten wächst und die meiste Energie von der Pflanze erhält.
- Entscheide, wie viel du abschneiden möchtest: Die meisten Grower schneiden etwa 1-2 cm des oberen Wachstums ab. Ziel ist es, die Hauptspitze zu entfernen und dadurch die Pflanze dazu zu bringen, neue Seitentriebe zu entwickeln.
- Durchführen des Schnitts:
- Halte die Pflanze vorsichtig und stelle sicher, dass du mit einer Hand die Pflanze stabilisierst.
- Schneide die Spitze mit einer sauberen, scharfen Schere oder einem Skalpell in einem Winkel von etwa 45 Grad ab. Achte darauf, dass der Schnitt sauber und glatt ist, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.
- Der Schnitt sollte direkt oberhalb des nächsten Internodiums (Blattpaar) erfolgen, da dies das Wachstum neuer Zweige stimuliert.
- Nach dem Toppen: Nachdem du den Schnitt gemacht hast, werden die unteren Seitentriebe zu den neuen Haupttrieben, da die Pflanze jetzt mehr Energie auf diese richten wird. Die Pflanze wird beginnen, mehrere neue Spitzen zu bilden, was zu einer buschigeren Pflanze führt.
4. Pflege nach dem Toppen
- Licht: Stelle sicher, dass die Pflanze weiterhin genügend Licht erhält, idealerweise mindestens 18 Stunden Licht pro Tag in der vegetativen Phase. Das Licht sollte gleichmäßig auf alle Seiten der Pflanze verteilt werden, damit die neuen Triebe optimal wachsen.
- Nährstoffe: Während der Heilung nach dem Toppen kann die Pflanze mehr Nährstoffe benötigen, insbesondere Stickstoff, um das vegetative Wachstum zu fördern. Achte darauf, den richtigen Dünger für die vegetative Phase zu verwenden.
- Bewässerung: Die Pflanze sollte nicht übergossen werden, da dies das Wurzelwachstum behindern kann. Gieße die Pflanze gleichmäßig, aber achte darauf, dass der Boden nicht zu nass bleibt.
- Stressvermeidung: Vermeide es, die Pflanze nach dem Toppen weiteren Stressfaktoren auszusetzen. Reduziere Stress wie extreme Temperaturen, zu viel Wind oder das Umpflanzen, um das Risiko von Schäden zu minimieren.
5. Alternativen und Ergänzungen zum Toppen
- LST (Low Stress Training): Du kannst das Toppen mit LST kombinieren, bei dem du die Pflanze vorsichtig biegst und bindest, um das Wachstum horizontal zu fördern und die Verzweigung weiter anzuregen.
- FIM (FIMming): Eine andere Technik, bei der du einen kleinen Teil der Spitze abschneidest, um mehrere neue Triebe zu fördern. Diese Methode ist etwas riskanter, da sie bei unsachgemäßer Anwendung die Pflanze unnötig schädigen kann.
6. Wann ist das Toppen nicht ratsam?
- Blühphase: Das Toppen in der Blütephase ist nicht empfehlenswert, da es die Pflanze unnötig stresst und den Ertrag beeinträchtigen kann. Es ist besser, das Toppen vor dem Übergang zur Blüte durchzuführen.
- Schwache Pflanzen: Wenn die Pflanze schwach oder krank aussieht, sollte das Toppen vermieden werden, da die Pflanze zusätzliche Energie für die Regeneration benötigt.
7. Vorteile des Toppens
- Mehr Haupttriebe: Durch das Toppen wird die Pflanze gezwungen, mehr Seitentriebe zu entwickeln, was zu einer größeren Ernte führt.
- Bushiger Wuchs: Anstelle eines einzelnen Hauptstamms erhält die Pflanze eine breitere Struktur, was eine bessere Belichtung der unteren Teile der Pflanze ermöglicht.
- Kontrolliertes Wachstum: Toppen hilft, das Höhenwachstum der Pflanze zu kontrollieren und ermöglicht es, eine Pflanze besser in kleinen Zelt- oder Anbauräumen unterzubringen.
8. Fazit
Das Toppen ist eine sehr nützliche Technik, um die Erträge von Cannabis-Pflanzen zu steigern, indem man die Verzweigung fördert und die Pflanze buschiger macht. Es ist eine einfache und effektive Methode, die relativ leicht durchzuführen ist, solange du auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Technik achtest. Die Pflege nach dem Toppen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sich die Pflanze optimal erholen und weiterwachsen kann.