Alkohol und Cannabis: Eine nüchterne Betrachtung zweier Substanzen
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420Bear -
14. Januar 2025 21:17 -
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Alkohol: Die unterschätzte Gefahr
Die Fakten sprechen eine klare Sprache. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Alkohol jährlich für rund 3 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich. Es handelt sich dabei nicht nur um die direkte Wirkung – etwa durch Alkoholvergiftungen – sondern auch um Langzeitfolgen wie Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme und verschiedene Krebsarten. Alkohol ist zudem ein erheblicher Risikofaktor für psychische Erkrankungen, einschließlich Depressionen und Abhängigkeit.
Doch die Probleme enden nicht beim Konsumenten. Alkohol ist häufig ein zentraler Faktor bei häuslicher Gewalt, Verkehrsunfällen und Kriminalität. Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm: Arbeitsausfälle, Gesundheitskosten und Sachschäden belasten Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen.
Cannabis: Weniger gefährlich, aber stigmatisiert
Vergleicht man Alkohol mit Cannabis, zeigt sich ein anderes Bild. Wissenschaftliche Studien – darunter eine oft zitierte Analyse von David Nutt in der Fachzeitschrift The Lancet – belegen, dass Cannabis gesundheitlich und gesellschaftlich weit weniger Schaden anrichtet als Alkohol.
Im Gegensatz zu Alkohol zerstört Cannabis keine Organe, führt nicht zu aggressivem Verhalten und ist nicht mit schweren körperlichen Entzugserscheinungen verbunden. Todesfälle durch Cannabis? Praktisch nicht dokumentiert. Die größten Risiken von Cannabis liegen in der Beeinträchtigung der Konzentration und – bei übermäßigem Konsum – in psychischen Nebenwirkungen. Dennoch wird Cannabis oft als gefährliche Droge dargestellt, während die Alkoholindustrie unbehelligt bleibt.
Politische Interessen: Einseitige Narrative
Politische Kräfte nehmen eine zentrale Rolle in dieser Debatte ein. Konservative Parteien wie die CSU lehnen die Cannabis-Legalisierung ab und argumentieren häufig mit Sicherheits- und Gesundheitsrisiken. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete die Pläne zur Legalisierung als "Irrweg" und drohte, Cannabis in Bayern besonders restriktiv zu regulieren. Gleichzeitig äußert sich Söder kaum zu den weit größeren Schäden durch Alkohol, der in Bayern als kulturelles Erbe gefeiert wird.
Die Grünen hingegen präsentieren sich als Befürworter der Cannabis-Legalisierung und haben maßgeblich dazu beigetragen, das neue Cannabisgesetz voranzubringen. Sie betonen, dass eine regulierte Abgabe den Schwarzmarkt schwächen und den Konsum sicherer machen soll. Doch während sie beim Thema Cannabis oft auf wissenschaftliche Studien verweisen, fällt auf, dass sie bei Alkohol eine ähnliche Aufklärungsarbeit vermissen lassen.
Obwohl Alkohol in Deutschland jährlich Millionen Menschenleben kostet, wird dieser kaum thematisiert. Ein umfassendes Konzept zur Reduzierung von Alkoholschäden, etwa durch strengere Werbeverbote oder eine höhere Besteuerung, fehlt weitgehend in den Programmen der Grünen. Kritiker werfen ihnen vor, dass der Fokus auf Cannabis-Legalisierung zwar modern wirkt, aber die gesellschaftlichen Kosten des Alkoholmissbrauchs ausklammert.
Ein Wandel ist überfällig
Die Daten sprechen für sich: Alkohol ist eine der gefährlichsten Substanzen, die wir konsumieren können, während Cannabis im Vergleich deutlich weniger schädlich ist. Dennoch halten sowohl konservative als auch progressive Parteien an narrativen Vorstellungen fest, die oft mehr mit Ideologie als mit Wissenschaft zu tun haben.
Die Union nutzt Cannabis weiterhin als Symbol politischer Abgrenzung und bedient konservative Ängste, während sie Alkohol als traditionellen Bestandteil der Gesellschaft feiert. Die Grünen hingegen legen ihren Schwerpunkt auf die Cannabis-Legalisierung, ohne bei der gesellschaftlichen Alkoholproblematik ähnlich engagiert vorzugehen. Eine wirklich faktenbasierte Drogenpolitik müsste beide Substanzen gleichermaßen kritisch betrachten.
Fazit: Ein Umdenken ist nötig
Die politische Landschaft zeigt, dass keine Partei wirklich in der Lage ist, eine ausgewogene und ehrliche Diskussion über Alkohol und Cannabis zu führen. Während die CSU mit Panikmache arbeitet und die Grünen ihren Fokus einseitig auf Cannabis legen, bleibt die gesellschaftliche Debatte über die weit größeren Schäden durch Alkohol weiterhin im Hintergrund. Es ist an der Zeit, dass wir eine offene und faktenbasierte Diskussion führen – über die wahren Gefahren von Alkohol, den Nutzen einer Cannabis-Legalisierung und die Verantwortung der Politik.
Quellen:
- Weltgesundheitsorganisation (WHO)
- Bericht: "Global status report on alcohol and health 2018"
- Inhalt: Dokumentiert die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Schäden durch Alkohol weltweit.
- Verfügbar unter: https://www.who.int
- The Lancet – David Nutt et al. (2010)
- Studie: "Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis"
- Inhalt: Diese Studie stuft Alkohol als die schädlichste Substanz ein, basierend auf den Auswirkungen auf den Konsumenten und die Gesellschaft, und zeigt, dass Cannabis deutlich weniger schädlich ist.
- Verfügbar unter: https://www.thelancet.com
- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
- Bericht: "Alkohol – Zahlen und Fakten zum Konsum"
- Inhalt: Beschreibt die Risiken von Alkohol, einschließlich der Verbindung zu Krebs und anderen Krankheiten.
- Verfügbar unter: https://www.dkfz.de
- National Institute on Drug Abuse (NIDA)
- Artikel: "Marijuana vs. Alcohol: Which is more harmful?"
- Inhalt: Vergleich von Alkohol und Cannabis in Bezug auf gesundheitliche und gesellschaftliche Schäden.
- Verfügbar unter: https://www.drugabuse.gov
- Positionen der Grünen zur Cannabis-Legalisierung
- Quelle: Verschiedene Pressemitteilungen und Programmaussagen
- Inhalt: Unterstützung der Cannabis-Legalisierung, jedoch ohne klare Ansätze zur Reduzierung der Schäden durch Alkohol.
- Verfügbar unter: https://www.gruene.de
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